Indikatorenbericht 2022

Indikatoren sollen ein langfristiges Monitoring ermöglichen. Dazu müssen auf Landesebene über einen längeren Zeitraum belastbare, aktuelle Daten verfügbar sein. Nicht immer ist dies für alle wünschenswerten Teilaspekte gegeben, sodass manchmal nur Teilbereiche komplexer Themenfelder betrachtet werden können. Die Statusindikatoren des Indikatorenberichts zeichnen sich jedoch dadurch aus, dass sie für ein bestimmtes Themenfeld repräsentativ sind. Im Rahmen der Berichterstellung wird regelmäßig die Verfügbarkeit von Daten zur Darstellung geeigneter(er) Indikatoren geprüft und so ein ausgewogenes Set aus bereits seit vielen Jahren genutzten Indikatoren und neuen Indikatoren präsentiert.

Das Indikatorenset des vorliegenden Berichtes besteht aus 52 Indikatoren. Gegenüber dem letzten Bericht aus dem Jahr 2019 wurden 47 Indikatoren beibehalten oder weiterentwickelt. 5 Indikatoren sind neu hinzugekommen, 6 Indikatoren werden nicht mehr dargestellt.

Die nachhaltige Entwicklung im Land kann nicht ausschließlich durch die Landespolitik gesteuert werden. Oft spielen Entscheidungen, die nicht auf Landesebene gefällt werden, eine bedeutende Rolle, und immer sind auch Anstrengungen von Wirtschaft und Zivilgesellschaft notwendig, um die gesteckten Ziele zu erreichen.

Das Ampelsystem veranschaulicht auf leicht zu erfassende Weise, wie der Stand und die Entwicklung des Indikators zu bewerten sind. Insgesamt sind 13 der insgesamt 52 Indikatoren positiv (grün) und 10 Indikatoren negativ (rot) bewertet. Bei 26 Indikatoren ist ein positiver Trend sichtbar, eine deutliche Verbesserung ist aber in absehbarer Zeit noch nicht erreicht (gelb). Bei 3 Indikatoren ist keine Bewertung möglich. Die Bewertung im Ampelschema gibt allerdings nur einen ersten Hinweis auf den Stand und die Entwicklung der Indikatoren und ersetzt nicht wichtige Erläuterungen in den Texten.

Die im Januar 2016 von den Vereinten Nationen verabschiedeten 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung, die Sustainable Development Goals (SDG), bilden die Grundlage für die Bewertung der nachhaltigen Entwicklung in Baden-Württemberg. Jedem Ziel kann mindestens ein Indikator zugeordnet werden. So kann der Beitrag Baden-Württembergs zur nachhaltigen Entwicklung im globalen Rahmen beurteilt werden.

Zudem bilden die Indikatoren die Nachhaltigkeitsstrategie des Landes ab. Der Nachhaltigkeitsstrategie Baden-Württemberg liegen die drei Nachhaltigkeitsdimensionen ökologische Tragfähigkeit, Teilhabe und gutes Leben sowie Rahmenbedingungen und vermittelnde Faktoren zugrunde. Auf ihnen bauen 17 Leitsätze auf, die in einem umfangreichen Beteiligungsprozess entstanden sind. Sie legen auf übergeordneter Ebene politische Ziele fest und definieren die Schwerpunkte der nachhaltigen Entwicklung im Land.

Nachhaltigkeit ist mehr als ihre mess- und zählbaren Aspekte. Die Beziehung zwischen „objektiven“ Nachhaltigkeitsindikatoren und der Wahrnehmung der Menschen ist vielschichtig. Daher berücksichtigt auch dieser Bericht eine ergänzende Perspektive: die subjektiven Indikatoren. Dieser Blick auf das persönliche Empfinden der Menschen im Land erweitert die klassischen Statusindikatoren, sodass ein umfassendes Bild der nachhaltigen Entwicklung im Land entsteht.