Bildungsbereiche
Frühkindliche Bildung
Frühe Verankerung von zukunftsfähigem Handeln
Kinder sind in ihren ersten Lebensjahren sehr wissbegierig. Sie wollen ihr Umfeld erforschen und verstehen sowie ihren Platz in der Gruppe finden und mitbestimmen. Hierbei lernen sie Verhaltensweisen, Werte und Regeln kennen. Sie sehen, welche Auswirkungen ihr Handeln auf das Umfeld hat. Bildung für nachhaltige Entwicklung knüpft daran an. Sie verfolgt das Ziel, nicht nur Wissen zu vermitteln, sondern auch Menschen zu verantwortungsvollem Denken und Handeln zu befähigen. Dabei hat sie neben der Spezies Mensch auch alle anderen Lebewesen und Lebensräume im Blick. Diese Kernelemente der BNE ergänzen sich sehr gut mit den Schlüsselkompetenzen der modernen Kindheitspädagogik: Kooperation, Partizipation und Selbstorganisation.
Die Zukunft schon heute gestalten
Zukünftige Generationen haben das Recht, in einer intakten und friedlichen Welt zu leben und diese heute schon zu prägen. Kinder können durch ihre Perspektive, Fragen und Ideen den Wandel voranbringen und zum Umdenken motivieren. Hierbei ist es wichtig, dass ihnen das Verständnis für nachhaltiges Handeln ihrem Alter entsprechend nahegebracht wird. Kinder sollen darin bestärkt werden, selbst Lösungen zu entwickeln und den Wandel mitzugestalten. Gerade mit berührenden Erlebnissen und Erfahrungen können sie sensibilisiert werden und einen wertschätzenden Umgang mit Ressourcen erlernen. Das bedeutet gleichzeitig, dass ihnen Freiräume zum Ausprobieren gewährt und bestimmte Verhaltensweisen nicht erzwungen werden.
Kinder lernen die Grundlagen der Demokratie
In der BNE steht die Partizipation im Mittelpunkt. Kinder können Entscheidungen und Prozesse mitbestimmen und somit die Grundlagen der Demokratie kennenlernen. So werden zum Beispiel gemeinsam Regeln aufgestellt und allgemein gültige Werte, wie zum Beispiel Menschenrechte, ergründet. Sie verstehen, dass ihr Handeln einen Einfluss auf ihre unmittelbare Umwelt hat und sie werden dazu motiviert, sich als mündige Bürgerinnen und Bürger auch an größeren Veränderungen aktiv zu beteiligen. Bei der Förderung dieser bewussten Haltung gegenüber den natürlichen Lebensgrundlagen können Pädagoginnen und Pädagogen Projekte auf bereits bestehenden Ansätzen zur Naturerfahrung in- und außerhalb der Bildungseinrichtung aufbauen.
Diversität und Heterogenität
Darüber hinaus spielen in der BNE positive Erfahrungen mit Diversität und Heterogenität eine große Rolle. Den Kindern soll ein wertschätzender Umgang mit sozialer und kultureller Vielfalt sowie die Gleichberechtigung der Individuen beigebracht werden. BNE vereint damit den Grundgedanken einer inklusiven, lebenslangen und ganzheitlichen Bildung in einer vielschichtigen Welt.
Whole Institution Approach
BNE schließt neben der Vermittlung von zukunftsorientierten Lerninhalten auch das nachhaltige Management der Bildungseinrichtung mit ein. Im Sinne des ganzheitlichen Ansatzes (Whole Institution Approach) soll sich die Kindertageseinrichtung in ihrer Organisation stets an Nachhaltigkeitskriterien orientieren. Dies kann zum Beispiel die Personalentwicklung und die Beschaffung umfassen. Durch die Teilhabe aller Beteiligten kann die Umgestaltung der Einrichtung als zusätzlicher informeller Lernprozess dienen.
Zusammenfassung
Kindertageseinrichtungen sind für die Kinder der erste Lernort außerhalb der Familie. Hier wird der Grundstein für zukünftiges Denken und Handeln gelegt. BNE kann gerade dort erfolgreich angesetzt werden und somit früh eine Kultur der Nachhaltigkeit fördern. Im Rahmen der BNE werden den Kindern Freiräume zum Erkunden und Erlernen zukunftsfähiger Handlungen gewährt. Außerdem werden sie in Entscheidungen und Prozesse miteinbezogen und kommen somit mit den Grundsätzen der Demokratie in Berührung. Dies umfasst ferner einen positiven Umgang mit Diversität und Heterogenität. Daneben greift BNE auch in das Management der Kindertageseinrichtung ein und dient dadurch gleichzeitig für alle Akteurinnen und Akteure als informeller Lernort.