Bildungsbereiche
Außerschulische Bildung
Bildung für nachhaltige Entwicklung in der Kinder- und Jugendarbeit
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) verfolgt das Ziel, dass Kinder und Jugendliche soziale, ökologische und ökonomische Wechselwirkungen kennen. Sie sollen ein Bewusstsein im Sinne der nachhaltigen Entwicklung entfalten und eine Gestaltungskompetenz erwerben. Dies umfasst zum einen die Fähigkeit, Problemstellungen aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und kritische Fragen zu stellen. Zum anderen fällt darunter auch die Kompetenz, zukunftsfähige Entscheidungen zu treffen. Schließlich sollen die Menschen dazu befähigt sein, ihr Leben nachhaltig zu gestalten und sich gesellschaftlich einzubringen.
Außerschulisches Lernen
Die Kinder- und Jugendarbeit umfasst Lernangebote außerhalb des formalen Bildungssystems. Diese außerschulischen Lernorte haben für die Umsetzung der landesweiten Bildungsziele eine wichtige Bedeutung. Denn Kinder und Jugendliche erlangen einen großen Teil ihres Wissens außerhalb des Klassenzimmers. Im informellen und non-formalen Bereich folgen sie ihren eigenen Interessen und lernen meist selbständig. Hierbei sind sie von Natur aus motiviert, sich mit neuen Themen zu beschäftigen. Außerdem begleiten außerschulische Bildungspartner den Menschen ein Leben lang und können so zum gesellschaftlichen Wandel beitragen. Außerschulische Bildung bildet somit eine ideale Grundlage für Bildung nachhaltiger Entwicklung.
Außerschulische Bildungsakteure
Die Angebotspalette an außerschulischen Bildungsanbieterinnen und -anbietern ist besonders vielfältig und kreativ. Darunter fallen zum Beispiel Museen, Nationalparks und botanische Gärten. Die verschiedenen Themen und Methoden des jeweiligen Akteurs beziehungsweise der jeweiligen Akteurin bieten Kindern und Jugendlichen ein breites Spektrum an Bildungs- und Handlungsmöglichkeiten.
Chancen und Herausforderungen in der Kinder- und Jugendarbeit
Außerschulische Lernorte haben in vielen Bereichen größere Freiheiten als formale Bildungseinrichtungen. Sie müssen beispielsweise keinem Lehrplan folgen. Dies birgt größere Flexibilität und zugleich die Chance, Maßnahmen der BNE erfolgreich zu verwirklichen. Gleichzeitig kommen damit aber auch Herausforderungen hinzu. Es stellt sich zum einen die Frage, wie sich BNE in ein nicht-formales System strukturell verankern lässt. Zum anderen sind die Lerngruppen sehr heterogen, da die Kinder und Jugendlichen verschiedene Vorkenntnisse mitbringen.
BNE im Freiwilligendienst
Auch Freiwilligendienste gehören in den Bereich des außerschulischen Lernens. Beim Freiwilligendienst verpflichtet sich eine Person aus eigenem Antrieb, sich zeitlich befristet im Dienst der Gesellschaft zu engagieren. Der Freiwilligendienst kann sowohl im sozialen als auch im Kultur-, Sport- und ökologischen Bereich liegen. Die Freiwilligen sind im praktischen Einsatz und eignen sich dadurch persönliche, soziale sowie fachliche Fähigkeiten an. Somit stärken sie ihre Persönlichkeit und erlangen Gestaltungskompetenz. Darüber hinaus werden die Freiwilligen im Rahmen von Bildungsseminaren pädagogisch begleitet und unterstützt. Diese Bildungstage werden dem außerschulischen Lernen zugeordnet. In den Bildungsseminaren verbinden die Seminarleiterinnen und Seminarleiter fachliche und gesellschaftspolitische Inhalte und machen somit die Nachhaltigkeit mit anschaulichen Themen erfahrbar.
Zusammenfassung
Bildung für nachhaltige Entwicklung verfolgt im Wesentlichen das Ziel, Menschen zu zukunftsfähigem Denken und Handeln zu befähigen. BNE trifft in der Kinder- und Jugendarbeit auf besonders fruchtbaren Boden. Denn dieser Bereich umfasst die Bildung außerhalb des formalen Bildungssystems. Hier lernen Kinder und Jugendliche nach ihren eigenen Vorlieben und sind besonders motiviert. Aufgrund der vielfältigen Angebotslandschaft informeller Bildung kann BNE in den verschiedensten Bereichen ansetzen und positive Effekte erzielen.