Bildung für nachhaltige Entwicklung/ BNE-BW 2030
Was versteht man unter Bildung für nachhaltige Entwicklung? BNE einfach erklärt
Unter Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) versteht man ein orientierendes, das heißt an der Leitidee der Nachhaltigen Entwicklung ausgerichtetes Bildungskonzept. Nachhaltige Entwicklung setzt Lernprozesse voraus, die den erforderlichen mentalen und kulturellen Wandel befördern. Neben dem Erwerb von Wissen über (nicht‑) nachhaltige Entwicklungen geht es insbesondere um folgende Kernanliegen: Bereitschaft zum Engagement und zur Verantwortungsübernahme, Umgang mit Risiken und Unsicherheit, Einfühlungsvermögen in Lebenslagen anderer Menschen und solide Urteilsbildung in Zukunftsfragen.
Ziele der Bildung für nachhaltige Entwicklung
Bildung für nachhaltige Entwicklung soll Lernende befähigen, als Konsumentinnen und Konsumenten, im Beruf, durch zivilgesellschaftliches Engagement und politisches Handeln einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung leisten zu können. Es geht daher nicht allein darum, auf die existenten Problemlagen reagieren zu können. Sondern vor allem darum, vorausschauend mit Zukunft umzugehen sowie an innovativen Lebens- und Gesellschaftsentwürfen mitzuwirken, die einen zukunftsweisenden und verantwortlichen Übergang in eine nachhaltige Welt möglich machen.
BNE Dimensionen: Ein integratives Konzept
Als integratives Konzept nimmt BNE ökologische, ökonomische und soziokulturelle Dimensionen sowie deren wechselseitigen Abhängigkeiten und die sich daraus ergebenden Zielkonflikte in den Blick. Bildung für nachhaltige Entwicklung berücksichtigt all diese Strukturen und setzt diese in Relation zur Zeitperspektive. Sie ist langfristig orientiert und blickt von der Zukunftsperspektive auf die Gegenwart.
Charakteristische Merkmale von BNE
- Gesellschaftlicher Transformationsgedanke
- Ethisch-moralische Fundierung der Verantwortung und des Wertewandels
- Gedanke der Gesamtvernetzung
- Zukunftsorientierte und zugleich utopische Charakter
- Inter- und intragenerationelle Gerechtigkeit
- Globaler, universaler Ansatz
- Kommunikative, diskursiv-prozessorientierte Ausrichtung
- Partizipativer Ansatz
BNE betrifft alle Bereiche des Lebens
BNE betrifft grundsätzlich alle Bereiche des Lebens: vom formalen Bildungssystem über non-formale Bildungsangebote bis zu außerschulischen Lernorten. Das heißt Kindergärten und Kindertagesstätten, Schulen, Hochschulen, berufliche Aus- und Weiterbildungsstätten sowie Kultureinrichtungen oder Forschungsinstitute nehmen sich dem Thema der Bildung für nachhaltige Entwicklung an. Da sich BNE auf alle Bereiche des Lebens auswirkt, tangiert sie zudem Kommunen, Verwaltungen, Verbände, Vereine, Betriebe, Kultureinrichtungen, Medien und Familien.
Zusammenfassung
Bildung für nachhaltige Entwicklung ist ein lebenslanger, ganzheitlicher und transformativer Lernprozess. Das bedeutet, BNE veranlasst einen positiven Veränderungsprozess, einen Wandel hin zum zukunftsfähigen Denken und Handeln der Menschen. Hierbei werden auch die Geschlechtergleichheit (Gleichbehandlung der sozialen Geschlechter) sowie die intra- und intergenerationelle Gerechtigkeit (Ressourcenverteilung von heute und in der Zukunft) einbezogen. BNE ist nicht nur mit den Lerninhalten und Lernergebnissen verknüpft, sondern soll die Teilhabe an Entscheidungsprozessen fördern und wirkt sich auch auf die Lernumgebung, sprich auf alle Lebensbereiche, aus.