Wahlbeteiligung
Definition
Die Wahlbeteiligung gibt den Anteil der wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürger wieder, die bei der entsprechenden Wahl von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht haben. Angaben in Prozent.
In die Wahlbeteiligung fließen sowohl gültige als auch ungültige Stimmen mit ein.
Beschreibung
Die Höhe der Wahlbeteiligung gilt als Maß für Demokratiebewusstsein und demokratisches Engagement. Eine geringe Wahlbeteiligung kann mehrere Ursachen haben: Sie kann aus mangelndem politischen Interesse resultieren, ein Ausdruck von Protest unzufriedener Bürgerinnen und Bürger sein, aber auch ein Zeichen dafür, dass die Wahl nicht als wichtig angesehen wird (Low-Interest-Wahlen). Eine hohe Wahlbeteiligung gilt als wünschenswert, weil sie der Legitimation der Gewählten und des demokratischen Staates dient. Eine gute Einbindung der Bürgerinnen und Bürger insbesondere auf kommunaler Ebene stärkt die repräsentative Demokratie und damit auch das Wahlverhalten.
Entwicklung und Bewertung
Bei den Landtagswahlen ist durchweg eine höhere Wahlbeteiligung zu verzeichnen als bei den Gemeinderatswahlen. Nach einem Tiefpunkt 2006 stieg die Wahlbeteiligung bei den Landtagswahlen 2011 und 2016 wieder deutlich an. 2021 machten jedoch nur noch 63,8 Prozent der Wahlberechtigten von ihrem Wahlrecht Gebrauch. Gegenüber 2016 ist dies ein Rückgang um 6,6 Prozentpunkte.
Bei den jüngsten Gemeinderatswahlen 2019 ist hingegen die Wahlbeteiligung im Landesdurchschnitt erstmals seit 20 Jahren wieder angestiegen. Mit einer Wahlbeteiligung von 58,7 Prozent gingen 2019 so viele Menschen in Baden-Württemberg wählen wie seit 1994 nicht mehr. Gegenüber 2014 stieg die Wahlbeteiligung um 9,6 Prozentpunkte an. Damals hatte erstmals weniger als die Hälfte der Wahlberechtigten von ihrem Stimmrecht Gebrauch gemacht.
Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Glossar: Wahlbeteiligung (zuletzt aufgerufen 10.08.2022)
Trendbewertung
Leitsatz Einbindung der Zivilgesellschaft
Nachhaltig handeln in Baden-Württemberg heißt …
… Entscheidungen offen und transparent unter frühzeitiger Einbindung der Zivilgesellschaft des Landes zu treffen sowie das bürgerschaftliche Engagement zu stärken.