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SDG 5 – Geschlechtergleichheit

Verdienstabstand zwischen Frauen und Männern

Liniendiagramm: Zeigt die Entwicklung des unbereinigten Gender Pay Gaps in Baden-Württemberg und Deutschland seit 2006. Etwa seit Mitte der 2010er-Jahre ist in beiden Fällen ein stetiger Rückgang des Verdienstunterschiedes zu erkennen. Bis etwa 2014 hatte sich der Verdienstunterschied in Deutschland und in Baden-Württemberg kaum verändert. Er lag 2006 bei 23 Prozent in Deutschland und 28 Prozent in Baden-Württemberg.

Definition

Gezeigt wird der unbereinigte geschlechtsspezifische Verdienstunterschied, der sogenannte unadjusted Gender Pay Gap (GPG). Der Gender Pay Gap wird als Differenz des durchschnittlichen Bruttostundenverdiensts der Männer und Frauen in Relation zu den durchschnittlichen Bruttostundenverdiensten der Männer definiert und in Prozent angegeben. Unbereinigt bedeutet, dass Ursachen für unterschiedliche Entlohnungen wie Qualifikation, Tätigkeit, Teilzeitarbeitsverhältnisse oder unterschiedliche Erwerbsbiografien nicht berücksichtigt werden. Es lässt sich somit mit dem unbereinigten GPG keine Aussage zum Unterschied zwischen den Verdiensten von weiblichen und männlichen Beschäftigten mit gleichen Eigenschaften, zum Beispiel gleichem Beruf, Tätigkeit, Berufserfahrung, Beschäftigungsumfang, Bildungsabschluss treffen. Für die Berechnung werden die Bruttostundenverdienste (ohne Sonderzahlungen) aller Beschäftigten in Betrieben mit zehn und mehr Mitarbeitenden einbezogen

Beschreibung

Unterschiede in den Löhnen von Frauen und Männern sind in modernen Erwerbsgesellschaften ein Zeichen für soziale Ungleichheit. Im unbereinigten Gender Pay Gap schlagen sich nicht nur Unterschiede in der individuellen Entlohnung nieder, sondern auch die unterschiedliche Verteilung von Frauen und Männern auf Wirtschaftszweige, Tätigkeiten und Beschäftigungsgruppen. So sind Berufe, die überdurchschnittlich von Frauen gewählt werden, häufig geringer bezahlt. In höheren Positionen sind Frauen dagegen deutlich weniger vertreten als Männer. Auch reduzieren Frauen wegen Kinderbetreuung und Angehörigenpflege ihre Erwerbstätigkeit häufiger und länger als ihre männlichen Kollegen und sind häufiger teilzeit- oder geringfügig beschäftigt. Die ungleiche Verteilung unbezahlter Sorgearbeit steht noch immer vielfach einer gleichen Erwerbsbeteiligung und gleichen Einkommenschancen von Frauen entgegen. Durch diese Faktoren können 72 Prozent des unbereinigten GPG von 2018 in Baden-Württemberg statistisch erklärt werden. Die verbleibenden 28 Prozent entsprechen dem bereinigten Verdienstabstand zwischen Frauen und Männern, also der geringeren Bezahlung von Frauen bei gleicher Qualifikation und geringeren Aufstiegsmöglichkeiten.

Entwicklung und Bewertung

Im Jahr 2021 lag der unbereinigte Verdienstabstand zwischen Frauen und Männern in Baden-Württemberg bei 22 Prozent und damit um einen Prozentpunkt niedriger als in den Vorjahren. Somit verdienten Frauen durchschnittlich fast ein Viertel weniger als Männer. Der Bruttostundenverdienst der Männer lag bei 25,22 Euro, Frauen erhielten 19,66 Euro pro Stunde. Baden-Württemberg verzeichnet zudem den höchsten Verdienstunterschied (unbereinigt) der Flächenländer.

Deutschlandweit lag der unbereinigte GPG 2021 bei 18 Prozent und damit ebenfalls deutlich über dem von der Bundesregierung bereits für 2020 angestrebten Ziel von 10 Prozent.

Der unbereinigte GPG verringert sich sowohl in Baden-Württemberg als auch bundesweit nur langsam. Änderungen in Verdienststrukturen werden maßgeblich von Zu- und Abgängen beeinflusst, für das Gros der Beschäftigten ergibt sich auf kurze Sicht keine Veränderung ihrer beruflichen Situation


Trendbewertung

Quer liegende Ampelkreise mit einem orangefarbenem Kreis im mittleren Feld zeigen auf, dass es bei diesem Indikator ein positiver Trend sichtbar ist aber keine deutliche Verbesserung in absehbarer Zeit erreicht wird.

Leitsatz Teilhabe und Chancen

Nachhaltig handeln in Baden-Württemberg heißt …

… allen Menschen im Land eine faire und gleiche Teilhabe sowie gleiche Chancen in der Gesellschaft zu eröffnen und den Anteil der Menschen in Armut zu reduzieren.

Übersicht aller Leitsätze
 


SDG-Zuordnung

Icon für SDG 5 Geschlechtergleichheit, dargestellt wird ein Gendersymboleine  als Kombination aus Venus- und Marssymbol auf hellrotem Hintergrund.

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