Ökologischer Landbau
Definition
Angegeben wird der Anteil der ökologisch bewirtschafteten Flächen an der gesamten landwirtschaftlich genutzten Fläche Baden-Württembergs in Prozent. Grundlage hierfür ist die EU-Öko-Verordnung 2018/848 über die ökologische/biologische Produktion und die Kennzeichnung von ökologischen/biologischen Erzeugnissen, die am 1. Januar 2022 in Kraft trat und die Verordnung 834/2007 ablöst, die zwischen 2009 und 2021 die Regeln für den Öko-Landbau vorgegeben hat.
Beschreibung
Der ökologische Landbau steht für eine nachhaltige und besonders umweltfreundliche Bewirtschaftung der landwirtschaftlichen Flächen. Der Verzicht auf schnell wirkende Mineraldüngung und chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel schont Boden und Gewässer und fördert die Artenvielfalt. In der Tierhaltung wird auf die artgerechte Haltung und den ökologischen Anbau des Futters – in der Regel auf betriebseigenen Flächen – Wert gelegt. Ziel ist ein möglichst geschlossener Nährstoffkreislauf durch Nutzung eigener Ressourcen sowie eine an den jeweiligen Standort angepasste Landbewirtschaftung.
Entwicklung und Bewertung
Der Anteil der ökologisch bewirtschafteten Fläche an der landwirtschaftlichen Fläche insgesamt stieg seit 1994 stetig an.
Ende 2021 gab es in Baden-Württemberg 5 176 landwirtschaftliche Öko-Betriebe. Dies entspricht einem Anteil von 13,5 Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe im Land. Die ökologisch bewirtschaftete landwirtschaftliche Fläche im Land lag bei 14,5 Prozent, was 203 830 Hektar entspricht (Stand der Zahlen 31. Dezember 2021).
Das Land Baden-Württemberg fördert den ökologischen Landbau gezielt mit dem 2012 ins Leben gerufenen und 2020 weiterentwickelten Aktionsplan „Bio aus Baden-Württemberg“.
Das Ziel von 30 bis 40 Prozent ökologischer Landbau bis 2030 wird mit einem markt- und nachfrageorientierten Ansatz verfolgt. Deshalb umfasst der Aktionsplan die Handlungsfelder ‘Erzeugen & Verarbeiten‘, ‘Vermarkten & Anbieten‘ bis hin zur Nachfrage und zum Konsum von Bioprodukten. Weitere Handlungsfelder wie ‘Öko-Kontrolle und Recht‘ oder ‘Bildung, Beratung, Forschung und Fachinformation‘ widmen sich übergreifenden Themen.
Bei der Umsetzung des Aktionsplans wird auf eine aktive Beteiligung der Wirtschaftsakteure und Verbände sowie der Wissenschaft gesetzt.
Trendbewertung
Leitsatz Konsumstile
Nachhaltig handeln in Baden-Württemberg heißt …
… verantwortungsbewusste Konsumstile und fairen Handel zu fördern.