Investitionen
Definition
Die Investitionsquote wird berechnet als Quotient aus den Bruttoanlageinvestitionen und dem nominalen Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Prozent. Diese Kennziffer gibt einen Hinweis darauf, wie stark ein Land in seine künftige wirtschaftliche Entwicklung investiert: Sie gibt an, welcher Teil der aggregierten Produktionsleistung dem Anlagevermögen zufließt und damit dem Erhalt oder Ausbau des Produktionspotenzials. Die Investitionsquote ist somit ein Indikator für die ökonomische Nachhaltigkeit einer Volkswirtschaft. Bruttoanlageinvestitionen setzen sich aus dem Erwerb neuer Anlagen und dem Saldo aus Käufen und Verkäufen von gebrauchten Anlagen zusammen. Die neuen Anlagen gliedern sich in Ausrüstungen, zum Beispiel maschinelle Anlagen oder Fahrzeuge, sowie sonstige Anlagen, zum Beispiel Investitionen in geistiges Eigentum und Bauten.
Beschreibung
Investitionen sind von besonderer Bedeutung für das nachhaltige Wirtschaftswachstum eines Landes. Sie sorgen für Erhalt, Modernisierung und Ausbau von Produktionskapazitäten, sichern die künftige Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit und ermöglichen Wirtschaftswachstum und Folgeinvestitionen. Insbesondere durch Investitionen in neue Ausrüstungen und geistiges Eigentum können Innovationen realisiert und somit Märkte und Arbeitsplätze gesichert werden. Werden Investitionen ins Verhältnis zum BIP gesetzt, können unterschiedliche Wirtschaftsstandorte verglichen werden. Eine hohe Investitionsquote gilt als Indiz für technologischen Fortschritt, eine niedrige für Investitionsstaus.
Investitionen bringen sowohl positive als auch negative Umweltwirkungen mit sich: So kann zum Beispiel durch neue Produktionstechniken eine Steigerung der Rohstoff- und Energieproduktivität erreicht werden, durch Baumaßnahmen aber auch zusätzlicher Flächenverbrauch entstehen.
Entwicklung und Bewertung
Seit 2015 hat Baden-Württemberg die Investitionsquote kontinuierlich gesteigert. 2019 lag sie bei einem Wert von 23,4 Prozent und damit so hoch wie seit 26 Jahren nicht mehr. Die Investitionsquote Deutschlands stieg in den vergangenen Jahren ebenfalls an, liegt seit 2004 jedoch niedriger als in Baden-Württemberg. In den 1990er-Jahren, als die Investitionstätigkeit in den ostdeutschen Bundesländern relativ hoch war, war dies noch umgekehrt. Dass die Investitionen in Baden-Württemberg im Wirtschafts- und Finanzkrisenjahr 2009 nicht stärker zurückgingen, ist den Konjunkturprogrammen zur Förderung der Binnenwirtschaft zu verdanken.
Im Vergleich der Bundesländer liegt Baden-Württemberg im Jahr 2019 hinter Spitzenreiter Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Bayern und Brandenburg auf dem 5. Platz.
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung e. V.: DIW Glossar Investitionsquote (Investitionslücke) (zuletzt aufgerufen 31.05.2022)
AG Nachhaltige Entwicklung (2022): Tabellenband Indikatoren zu den Zielen für nachhaltige Entwicklung, Stand Mai 2022
Trendbewertung
Leitsatz Wandel der Wirtschaft
Nachhaltig handeln in Baden-Württemberg heißt …
… den Wandel der Wirtschaft in Richtung Nachhaltigkeit in globaler Verantwortung unter Berücksichtigung der Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und unter Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit sowie der Stärkung der Anpassungsfähigkeit voranzutreiben.