Login

Einloggen
Passwort vergessen?
SDG 11 – Nachhaltige Städte und Gemeinden

Flächeninanspruchnahme

Tägliche Neuinanspruchnahme von Siedlungs- und Verkehrsfläche in Baden-Württemberg, dargestellt für den Zeitraum 2001 bis 2020. Der Flächenverbrauch insgesamt ging von 12 Hektar pro Tag 2001 auf 5,4 Hektar pro Tag im Jahr 2020 zurück. 85 Prozent der Flächenneuinanspruchnahme entfallen 2020 auf Siedlungsfläche, 15 Prozent auf Verkehrsfläche.

Definition

Die Flächeninanspruchnahme ist ein Indikator für den Anstieg der Siedlungs- und Verkehrsfläche im Land. Dargestellt wird die Zunahme der Siedlungs- und Verkehrsfläche in Hektar pro Tag (ha/d). Dazu wird der jährliche Zuwachs an Siedlungs- und Verkehrsflächen durch die Anzahl der Kalendertage des Jahres geteilt.

Zur Siedlungsfläche gehören Wohnbauflächen, Industrie- und Gewerbeflächen, Halden, Flächen gemischter Nutzung, Flächen besonderer funktionaler Prägung, Sport-, Freizeit-, Erholungs- und Friedhofsflächen. Die Daten werden von der Vermessungsverwaltung zum Stichtag 31. Dezember eines jeweiligen Kalenderjahres zur Verfügung gestellt. Grundlage bildet die Tatsächliche Nutzung, die im Amtlichen Liegenschaftskatasterinformationssystems ALKIS von den Vermessungs- und Geoinformationsverwaltungen der Länder bundeseinheitlich geführt wird. Die Jahre zuvor wurden für Baden-Württemberg zurückgerechnet.

Beschreibung

Die Zunahme der Siedlungs- und Verkehrsfläche, auch Flächenneuinanspruchnahme oder Flächenverbrauch genannt, steht als ein Indikator für eine nachhaltige Raumnutzung. Sie bezeichnet die Umwidmungen von vormals naturnaher, meist land- und forstwirtschaftlich genutzter Fläche hin zu siedlungsbezogener Nutzung. Dabei gehen, insbesondere mit der Versiegelung von Flächen, ökologische Funktionen des Bodens selbst wie auch Lebensräume für Flora und Fauna verloren. Andererseits werden unter anderem Flächen für dringend benötigten Wohnraum, aber auch für die Energie- und Verkehrswende und die wirtschaftliche Transformation gewonnen.  Die Siedlungs- und Verkehrsfläche beinhaltet aber auch einen erheblichen Anteil von nicht bebauten und nicht versiegelten Frei- und Grünflächen, wodurch sie mit dem Begriff „versiegelt“ keineswegs gleichgesetzt werden kann. Im Jahr 2020 lag der Anteil versiegelter Fläche an der Siedlungs- und Verkehrsfläche in Baden-Württemberg bei 46,1 Prozent.

Die Zunahme der Siedlungs- und Verkehrsfläche ist oft verbunden mit dem kostenintensiven Ausbau der Infrastruktur, dem Anstieg des Verkehrsaufkommens und des Energieverbrauchs. Die Inanspruchnahme neuer Flächen induziert daher auch Entwicklungen, die über die in Anspruch genommenen Flächen hinausgehen.

Baden-Württemberg strebt eine bedarfsgerechte Flächenausweisung und effiziente Flächennutzung an. Vor einer Neuausweisung soll vorrangig der Innenbereich, der Flächen innerhalb bestehender Siedlungs- und Verkehrsfläche bezeichnet, entwickelt werden. Im Koalitionsvertrag 2021-2026 wird eine weitere Reduzierung des Flächenverbrauchs bis hin zu einem Netto-Null-Flächenverbrauch 2035 angestrebt.

Entwicklung und Bewertung

Insgesamt werden in Baden-Württemberg 14,9 Prozent der Landesfläche von Siedlungs- oder Verkehrsflächen in Anspruch genommen. Davon entfallen 38 Prozent auf Verkehrs- und 62 Prozent auf Siedlungsflächen.

Die Inanspruchnahme von Flächen durch die Erweiterung der Siedlungs- und Verkehrsfläche ist konjunkturbedingt jährlichen Schwankungen unterworfen. Im Jahr 2020 wurde in Baden-Württemberg täglich eine Fläche von 5,4 Hektar neu als Siedlungs- oder Verkehrsfläche ausgewiesen. Der Flächenverbrauch insgesamt ging von 12 Hektar pro Tag 2001 auf 5,4 Hektar pro Tag im Jahr 2020 zurück.

Durch Umstellungen in den Erhebungsverfahren sind die Daten für die Jahre 2013 bis 2017 mit Unsicherheiten behaftet.


Trendbewertung

Quer liegende Ampelkreise mit einem orangefarbenem Kreis im mittleren Feld zeigen auf, dass es bei diesem Indikator ein positiver Trend sichtbar ist aber keine deutliche Verbesserung in absehbarer Zeit erreicht wird.

Leitsatz Ressourcen

Nachhaltig handeln in Baden-Württemberg heißt …

… den Einsatz von Ressourcen zu optimieren und das Wirtschaftswachstum vom Verbrauch nicht erneuerbarer Ressourcen zu entkoppeln.

Übersicht aller Leitsätze
 


SDG-Zuordnung

Icon für SDG 11 Nachhaltige Städte und Gemeinden, dargestellt werden vier Stadthäuser auf orangefarbenem Hintergrund.

N!-Newsletter abonnieren

Unsere Newsletter informieren Sie über aktuelle Schwerpunkte,
relevante Entwicklungen, Veranstaltungen und Termine.

Zum Newsletter anmelden