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SDG 11 – Nachhaltige Städte und Gemeinden

Erreichbarkeit von Mittel- und Oberzentren

Die durchschnittliche Reisezeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum nächsten Mittel- oder Oberzentrum für Baden-Württemberg und Deutschland. Dargestellt sind die Jahre 2012, 2016 und 2018. Sowohl in Baden-Württemberg wie auch in Deutschland hat sich die Reisezeit geringfügig verkürzt, in Baden-Württemberg auf 21,6 Minuten und in Deutschland auf 21,9 Minuten im Jahr 2018.

Definition

Der Indikator weist die bevölkerungsgewichtete durchschnittliche Reisezeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum nächsten Mittel- oder Oberzentrum aus. Der Indikator wird vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung berechnet. Als öffentliche Verkehrsmittel werden Verkehrsangebote definiert, die nach Entrichtung der jeweiligen Gebühren von jedem benutzt werden können. Flexible Bedienformen, zum Beispiel Anrufbusse, die ohne feste Haltestellen und Fahrpläne auf Anforderung verkehren, werden nicht berücksichtigt. Als Datengrundlage dienen Fahrplandaten der Deutschen Bahn, von Verkehrsverbünden sowie zahlreiche weitere Fahrpläne. Betrachtet werden die Verbindungen während der morgendlichen Hauptverkehrszeit.

Die Einstufung eines Ortes als Mittel- oder Oberzentrum bestimmt sich nach der Ausstattung des Ortes mit Versorgungsangeboten an Waren, Dienstleistungen und Infrastruktur, die in den umgebenden Unterzentren nicht zur Verfügung stehen. Hierzu zählen unter anderem Facharztpraxen, Krankenhäuser, kulturelle Angebote sowie weiterführende Schulen und Hochschulen.

Beschreibung

Für Menschen in strukturschwachen Gebieten ist Mobilität eine zentrale Voraussetzung für eine umfassende Versorgung und für soziale Teilhabe. Damit der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) eine echte Alternative zum eigenen Pkw darstellen kann, müssen flächendeckend attraktive Mobilitätsangebote eine schnelle Anbindung der Menschen an Mittel- und Oberzentren gewährleisten.

Entwicklung und Bewertung

Die durchschnittliche Reisezeit zum nächsten Mittel- oder Oberzentrum konnte in Baden-Württemberg von 22,8 Minuten im Jahr 2012 auf 20,5 Minuten im Jahr 2020 um 10 Prozent verringert werden.

Nicht berücksichtigt bei dieser Betrachtung sind die Taktdichte, also die Häufigkeit der Verbindungen, sowie die Wegezeit zur nächsten Haltestelle. In Baden-Württemberg erreichen jedoch 85 Prozent aller Einwohnerinnen und Einwohner eine ÖPNV-Haltestelle in weniger als fünf Minuten Fußweg womit das Haltestellennetz vergleichsweise gut ist. Für die Akzeptanz und breite Nutzung des ÖPNV ist allerdings die Häufigkeit der Verkehrsangebote besonders wichtig: Auch außerhalb der Hauptverkehrszeiten, an Wochenenden und in den Abend- und Nachstunden muss eine verlässliche Verbindung angeboten werden. In den kommenden Jahren soll daher in enger Zusammenarbeit mit den kommunalen Aufgabenträgern das Angebot im ÖPNV weiter ausgeweitet und qualitativ verbessert werden. Im aktuellen Koalitionsvertrag wurde aus diesem Grund die Mobilitätsgarantie verankert, die zur Anbindung aller Orte einen 30 Minuten-Takt in ländlichen Räumen sowie mindestens einen 15-Minuten-Takt in Verdichtungsräumen als Mindestbedienstandard vorsieht (5-24 Uhr). Dieser Standard soll bis 2026 in einer ersten Stufe in der Hauptverkehrszeit umgesetzt sein.


Trendbewertung

Quer liegende Ampelkreise mit einem orangefarbenem Kreis im mittleren Feld zeigen auf, dass es bei diesem Indikator ein positiver Trend sichtbar ist aber keine deutliche Verbesserung in absehbarer Zeit erreicht wird.

Leitsatz Mobilität

Nachhaltig handeln in Baden-Württemberg heißt …

… innovative, umweltgerechte und soziale Mobilität zu fördern und umzusetzen.

Übersicht aller Leitsätze
 


SDG-Zuordnung

Icon für SDG 11 Nachhaltige Städte und Gemeinden, dargestellt werden vier Stadthäuser auf orangefarbenem Hintergrund.

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