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SDG 8 – Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum

Bruttoinlandsprodukt

Verlauf des Bruttoinlandsprodukts pro Kopf in Baden-Württemberg und Deutschland von 1991 bis 2021. Sowohl in Baden-Württemberg als auch in Deutschland steigt das Bruttoinlandsprodukt im betrachteten Zeitraum deutlich an, der Kurvenverlauf ist sehr ähnlich, wobei die Rezessionen der Jahre 2009 und 2020 im Land stärker ausfielen. Im Jahr 2009 bricht das BIP aufgrund der Wirtschafts- und Finanzkrise in diesem Jahr deutlich ein. Ein weiterer Einbruch im Jahr 2020 ist auf die Auswirkungen der Corona-Beschränkungen auf die Wirtschaft zurückzuführen.

Definition

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) misst den Wert aller produzierten Waren und Dienstleistungen innerhalb eines Wirtschaftsgebietes während einer bestimmten Periode. Die Waren und Dienstleistungen können in jeweiligen Preisen, also in Preisen des jeweiligen Berichtsjahres, oder um Preiseinflüsse bereinigt ausgewiesen werden. Die Preisbereinigung erfolgt auf Grundlage einer jährlich wechselnden Preisbasis (Vorjahrespreisbasis). Wird das BIP auf Einwohnerinnen und Einwohner bezogen, können unterschiedlich große Volkswirtschaften hinsichtlich ihrer Wirtschaftskraft verglichen werden. Im Folgenden ist das BIP pro Einwohnerin und Einwohner preisbereinigt als Index mit dem Referenzjahr 2015 = 100 Prozent dargestellt.

Beschreibung

Das BIP gilt als wichtiger Indikator zur Messung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit einer Volkswirtschaft und gibt Aufschluss über Konjunktur und Wirtschaftswachstum.

Stetiges Wirtschaftswachstum kann Strukturwandel ermöglichen, Beschäftigung sichern und neue Arbeitsplätze schaffen. Es kann die Sozialsysteme vor dem Hintergrund der alternden Gesellschaft und der anzustrebenden Generationengerechtigkeit stabilisieren. Andererseits kann Wirtschaftswachstum auch mit negativen Auswirkungen auf die Umwelt wie zunehmendem Energie-, Rohstoff- und Flächenverbrauch verbunden sein (Wachstumsdebatte).

Ziel ist deshalb ein stetiges aber angemessenes Wachstum des BIP sowie eine weitere Entkoppelung von Wirtschaftswachstum und Umweltbelastung.

Zwischen der Entwicklung des BIP pro Einwohnerin und  Einwohner und anderen Nachhaltigkeitsindikatoren gibt es vielfältige Beziehungen. So spielen soziale Faktoren wie das Arbeitskräfteangebot oder das Bildungssystem ebenfalls eine wichtige Rolle für die wirtschaftliche Entwicklung.

Entwicklung und Bewertung

Das BIP pro Einwohnerin und Einwohner Baden-Württembergs war im ersten Jahr der Corona-Pandemie 2020 preisbereinigt um 5,5 Prozent eingebrochen. 2021 war bereits eine wirtschaftliche Erholung erkennbar: Das preisbereinigte BIP pro Einwohnerin und Einwohner ist um 3,3 Prozent gegenüber dem Niveau des Vorjahres gestiegen. Die pandemiebedingte Rezession des Jahres 2020 konnte jedoch noch nicht wettgemacht und das Vorkrisenniveau 2019 noch nicht wieder erreicht werden.

Der Verlauf des BIP in Baden-Württemberg folgt etwa dem auf Bundesebene, wobei die Rezessionen der Jahre 2009 und 2020 im Land stärker ausfielen. Im Schnitt erwirtschaftete die Bevölkerung in Baden-Württemberg 2021 ein nominales BIP von 48.247 Euro je Einwohnerin und Einwohner und liegt damit deutlich über dem bundesdeutschen Durchschnitt von 42.953 Euro.
Vor dem Hintergrund der Wachstumsdebatte wird auf eine Trendbewertung des Indikators verzichtet.


Trendbewertung

Quer liegende Ampelkreise ohne Farbmarkierung zeigen auf, dass für diesen Indikator keine Bewertung vorliegt.

Leitsatz Wandel der Wirtschaft

Nachhaltig handeln in Baden-Württemberg heißt …

… den Wandel der Wirtschaft in Richtung Nachhaltigkeit in globaler Verantwortung unter Berücksichtigung der Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und unter Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit sowie der Stärkung der Anpassungsfähigkeit voranzutreiben.

Übersicht aller Leitsätze
 


SDG-Zuordnung

Icon für SDG 8 Arbeitsplätze, Wirtschaftswachstum, dargestellt wird ein Fabrikgebäude mit einem Entwicklungspfeil nach oben auf dunkelrotem Hintergrund.

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