Breitbandverfügbarkeit

Definition

Der Indikator zeigt die Entwicklung der technisch verlegten Breitbandverfügbarkeit bei den Haushalten in Baden-Württemberg über alle Technologien (DSL/VDSL, FTTB/H, CATV) mit den Breitbandklassen ≥ 50 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) sowie über ≥ 1 000 Mbit/s. Die Angaben der einzelnen Bandbreitenklassen beziehen sich immer auf die jeweilige Mindestbandbreite im Download. Die Zahlen werden im Auftrag des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) erhoben und im Breitbandatlas des Bundes veröffentlicht.

Beschreibung

Digitalisierung ermöglicht Teilhabe aller Menschen am gesellschaftlichen Leben, steigert die Lebensqualität und sichert den Wohlstand der Menschen und des Landes. Eine leistungsfähige, mobile und feste Breitbandinfrastruktur ist das Rückgrat der Digitalisierung und grundlegende Voraussetzung, um den digitalen Wandel zu ermöglichen und aktiv mit zu gestalten.

Unter „Breitband“ versteht man einen Internetzugang mit einer hohen Datenübertragungsrate. Eine verbindliche Definition dafür gibt es allerdings nicht, denn die Anforderungen an die Datenübertragungsraten steigen stetig. Auf Grundlage der Next Generation Access (NGA)-Rahmenregelung der Bundesrepublik Deutschland, die von der EU-Kommission genehmigt wurde, gelten Gebiete, die nicht über eine Versorgung von mindestens 100 Mbit/s verfügen, als nicht ausreichend versorgt. Der Breitbandausbau liegt in erster Linie in der Hand der Privatwirtschaft. Nur dort, wo die privaten Anbieter nicht investieren, darf der Staat mit Förderprogrammen unterstützen. Die Landesregierung Baden-Württembergs fördert den kommunalen Breitbandausbau bereits seit 2008. Im Jahr 2021 wurden mehr als 821 Millionen Euro bewilligt.

Entwicklung und Bewertung

Die Landesregierung verfolgt das Ziel, bis 2025 flächendeckend gigabitfähige Netze (1 Gigabit/s entspricht 1 000 Mbit/s) in Baden-Württemberg auf den Weg zu bringen. Auch der Bund strebt dieses Ziel an.

Die Breitbandverfügbarkeit in Baden-Württemberg hat sich in den vergangenen Jahren stark verbessert. Während im gesamten Land Ende 2017 nur 81,3 Prozent der Haushalte mit Bandbreiten von mindestens 50 Mbit/s versorgt waren, lag der Wert Mitte 2021 bereits bei 94,9 Prozent.

Inzwischen verfügen 89 Prozent der Haushalte über mindestens 100 Mbit/s und mehr als 80 Prozent der Haushalte haben Anschlüsse mit einer Downloadgeschwindigkeit von 200 Mbit/s oder mehr zur Verfügung. Im Gigabit-Bereich verzeichnet Baden-Württemberg einen rasanten Anstieg von 6,2 Prozent Ende 2018 auf 59,5 Prozent der Haushalte Mitte 2021 über alle Technologien. Mitte 2016 waren über FTTB/H noch lediglich 1,4 Prozent der Haushalte gigabitfähig angeschlossen. Insbesondere in den Bandbreiten über 100 Mbit/s zeigen sich allerdings deutliche Unterschiede zwischen städtischen und ländlichen Regionen im Land. Während 72,0 Prozent der Haushalte im städtisch geprägten Raum über einen Zugang mit über 1 000 Mbit/s verfügen, sind dies im ländlichen Raum gerade einmal 23,4 Prozent.

Im Vergleich der Flächenländer liegt Baden-Württemberg im Gigabit-Ausbau auf dem sechsten Platz (Stand April 2022). Für die gesamte Bundesrepublik liegt der Anteil der Haushalte mit verfügbarer Bandbreite von mindestens 1000 Mbit/s bei etwa 62 Prozent.