Ausländische Schulabsolventinnen und -absolventen mit mindestens Hauptschulabschluss
Definition
Der Indikator zeigt den Anteil ausländischer sowie deutscher Schulabsolventinnen und ‑absolventen in Prozent aller ausländischen beziehungsweise deutschen Schulabgängerinnen und ‑abgänger eines Jahrgangs. Als Absolventinnen und Absolventen gelten Personen, die die allgemeinbildenden Schulen mit mindestens einem Hauptschulabschluss verlassen. Als Ausländerinnen und Ausländer gelten Personen, die die deutsche Staatsangehörigkeit nicht besitzen. Dazu zählen auch Staatenlose und Personen mit ungeklärter Staatsangehörigkeit. Deutsche, die zugleich eine weitere Staatsangehörigkeit besitzen, zählen nicht zur ausländischen Bevölkerung.
Beschreibung
Die Integration der in Deutschland lebenden Ausländerinnen und Ausländer ist eine wichtige Voraussetzung für den sozialen Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Grundbedingung für eine erfolgreiche Integration ist eine gute schulische Qualifizierung, die berufliche Ausbildungs- und Erwerbsmöglichkeiten eröffnet. Vor allem für Ausländerinnen und Ausländer, für die Deutsch nicht die Muttersprache ist und die im privaten Umfeld nicht aktiv mit der deutschen Sprache umgehen und nicht mit ihr aufgewachsen sind, ist dieses Ziel nur durch gezielte Sprachförderung und Unterstützung erreichbar.
Entwicklung und Bewertung
Ziel der Bundesregierung ist es, bis zum Jahr 2030 den Anteil ausländischer Schulabsolventinnen und -absolventen mit Hauptschulabschluss zu erhöhen und an die Quote deutscher Schulabsolventinnen und -absolventen anzugleichen.
Seit Mitte der 1990er-Jahre stiegen sowohl der Anteil ausländischer Schulabsolventinnen und -absolventen, die mindestens einen Hauptschulabschluss erworben hatten, als auch der entsprechende Anteil an deutschen Absolventinnen und Absolventen an allgemeinbildenden Schulen an. Unter den deutschen Schulabgängerinnen und -abgängern stagniert der Anteil der Absolventinnen und Absolventen seit Mitte der Nullerjahre und bewegt sich geringfügig um einen Anteil von 95 Prozent. Der Anteil ausländischer Schülerinnen und Schüler, die die allgemeinbildende Schule mit mindestens einem Hauptschulabschluss verließen, erreichte 2015 den bisherigen Höchstwert von 90 Prozent. Die dann erfolgte erhöhte Zuwanderung von Jugendlichen ist deutlich sichtbar: So sank der Anteil ausländischer Schulabsolventinnen und -absolventen in den folgenden zwei Jahren um zehn Prozentpunkte. Seit 2017 ist nun wieder eine Erholung zu verzeichnen. 2020 lag der Anteil erfolgreicher ausländischer Schulabsolventinnen und -absolventen bei ungefähr 85 Prozent und damit etwa auf dem Niveau der Jahre 2007 und 2008.
Auch bei höheren Bildungsabschlüssen spielt die Herkunft der Absolventinnen und Absolventen eine Rolle. Die Quote für den Erwerb der (Fach-)Hochschulreife lag 2020 unter den deutschen Absolventinnen und Absolventen (mit mindestens Hauptschulabschluss) bei 32 Prozent während sie unter den ausländischen knapp 12 Prozent betrug.
Bundesregierung 2021: Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie. Weiterentwicklung 2021
Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Glossar: Ausländer (zuletzt aufgerufen 09.08.2022)
Trendbewertung
Leitsatz Bildungsgerechtigkeit
Nachhaltig handeln in Baden-Württemberg heißt …
… Bildungsgerechtigkeit für alle sowie Gestaltungskompetenz für nachhaltige Entwicklung zu fördern.