Ausgaben für Forschung und Entwicklung
Definition
Der Indikator stellt die privaten und öffentlichen Ausgaben für Forschung und Entwicklung im Verhältnis zum nominalen Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Prozent dar (F&E-Quote). Die privaten Ausgaben für Forschung und Entwicklung entstammen dem Wirtschaftssektor.
Zu den öffentlichen Ausgaben gehören die Ausgaben des Hochschulsektors und des Staatssektors. Zum Staatssektor werden alle öffentlichen und öffentlich geförderten Einrichtungen für Wissenschaft, Forschung und Technik außerhalb der Hochschulen gezählt, ebenso wie private Organisationen ohne Erwerbszweck. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung werden als prozentualer Anteil am nominalen BIP gemessen. Die Daten des Staats- und Hochschulsektors werden jährlich vom Statistischen Bundesamt beziehungsweise von den Statistischen Landesämtern erhoben und die Daten des Wirtschaftssektors auf Bundesländerebene im zweijährigen Turnus von der Wissenschaftsstatistik GmbH im Stifterverband.
Beschreibung
Durch die schöpferischen und systematischen Arbeiten der Forschung und Entwicklung werden Neuheiten entwickelt oder der Wissensstand um neue Anwendungen erweitert. Daher sind die Ausgaben für Forschung und Entwicklung eine bedeutende, wenn auch nicht alleinige Bestimmungsgröße für die Innovationskraft einer Wirtschaft. So hat beispielsweise auch die Investitionsquote Einfluss auf Innovationen. Ausgaben für Forschung und Entwicklung können die Steigerung der Produktivität, ein erhöhtes und nachhaltiges Wachstum, eine verbesserte Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigungsentwicklung sowie eine nachhaltige Weiterentwicklung von Produktions- und Konsummustern bewirken.
Entwicklung und Bewertung
Baden-Württemberg hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2030 6 Prozent des BIP in Forschung und Entwicklung zu investieren. Zum Vergleich: Das bundesweite Ziel für die Ausgabeintensität liegt gemäß der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie bei jährlich 3,5 Prozent des BIP, die bis 2025 erreicht werden sollen.
Seit 1995 steigen die Investitionen für Forschung und Entwicklung in Baden-Württemberg stetig. Im Jahr 2019 lagen die Ausgaben bei 30,3 Milliarden Euro, das entspricht bereits 5,8 Prozent des BIP. Über 80 Prozent der Ausgaben für Forschung und Entwicklung (83,5 Prozent) stammen aus dem privaten Bereich.
Die Ausgaben Baden-Württembergs machen mehr als ein Viertel an den gesamtdeutschen Ausgaben (110 Milliarden Euro) aus. Kein anderes Bundesland investierte in dieser Größenordnung. Auch im europäischen Vergleich belegt Baden-Württemberg den Spitzenplatz.
Trendbewertung
Leitsatz Wissenschaft und Forschung
Nachhaltig handeln in Baden-Württemberg heißt …
… eine leistungsfähige Wissenschaft und Forschung zu fördern, um Spitzenleistungen zu ermöglichen sowie Innovationen zu unterstützen.