Verfahren zum Recycling von Altreifen

Das Recycling von Altreifen stellt sich besonders durch die prinzipiell erwünschten Eigenschaften des Materials, wie Widerstandsfähigkeit, Zähigkeit und Langlebigkeit, als aufwendig dar. Daher galt es das Recyclingverfahren so zu entwickeln, dass die hergestellten Produkte die notwendige Qualität im Rahmen des verfügbaren Investitionsbudgets erreichen konnten. Die Produkte sind vorwiegend für die Bauindustrie entwickelt, zur Auflagerung von Betonfertigteilen, zur Schwingungsentkopplung und zur Trittschallminderung.

Das Verfahren wurde in Zusammenarbeit mit einem deutschen Pressenhersteller und schweizer Verfahrensentwickler entwickelt.
Für die Herstellung der Produkte wird ein feines Gummipulver aus Altreifen verwendet.

Dieses Gummipulver wird mit einem Copolyester-Schmelzkleber vermischt und in einem speziellen Pressverfahren zu einer Gummibahn in verschiedenen Stärken verpresst.

In Deutschland fallen jährlich 525.000 Tonnen Altreifen an (Stand: 2022). Davon werden 225.000 Tonnen stofflich verwertet (ungefähr 43 Prozent). Die restlichen Anteile werden entweder thermisch verwertet, gehen in den Export oder werden runderneuert. Da es sich bei Altreifen um einen wertvollen Rohstoff handelt, ist eine stoffliche Verwertung immer den anderen Verwertungsmöglichkeiten vorzuziehen. Mit der am Standort Kappelrodeck bisher installierten Anlagentechnik ist die matteco GmbH in der Lage jährlich ungefähr 450 Tonnen Gummirohstoffe zu verarbeiten. Mit dieser stofflichen Verwertung wird eine Umweltentlastung von ca. 865 Tonnen CO₂e im Vergleich zur thermischen Verwertung erreicht. Des Weiteren entsteht bei der Substitution von Neumaterialien ebenfalls eine nicht unerhebliche Umweltentlastung. Hierzu wurde durch eine Materialflusskostenrechnung (MFCA) ein CO₂-Fußabdruck von 0,47 kg CO₂e/kg Produkt ermittelt. Ein vergleichbares Produkt aus synthetischem Kautschuk hat einen Wert von mind. 2,4 kg CO₂e/kg. Durch die Substitution von Elastomerlager aus Neuware durch Produkte aus Rezyklat können somit weitere 850 Tonnen CO₂e eingespart werden.

Mit der neuartigen Produktionstechnologie konnte die matteco GmbH als erstes Unternehmen in Deutschland eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung am Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt, Berlin) mit einem recyclierten Material erlangen. Damit ist es möglich gleichwertige Produkte aus synthetischen Kautschuken bzw. Neuware zu substituieren.

Die matteco GmbH hat sich spezialisiert auf die Entwicklung, Fertigung und den Vertrieb von Elastomerprodukten für unterschiedlichste Anwendungen. Die Elastomerprodukte sind aus recyceltem Material (Altreifen) hergestellt, der Produktionsprozess ist ressourcenschonend und effizient, das Elastomerprodukt kann zu 100 Prozent wieder in den Produktionsprozess eingearbeitet werden.

Durch den Einsatz von Altreifenmehl für die matteco-Elastomerprodukte wird die Herstellung von Kautschuk aus den Monokulturplantagen Südostasiens bzw. die Herstellung von synthetischem Kautschuk aus petrochemischen Rohstoffen substituiert.

Sämtliche matteco-Produkte zeichnen sich durch eine hohe Lebensdauer, Widerstandsfähigkeit und hohe Traglasten aus.

Die matteco GmbH wurde 2015 gegründet und ist seit 2023 ein klimaneutrales Unternehmen.