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Mehrweg- und Recyclingkreislauf für Kanister und Flaschen

Handlungsfeld:
Produktentwicklung / Design

Sonett GmbH

Sonett ist ein Unternehmen, welches seit 1977 Reinigungsmittel herstellt. Das Unternehmen richtet seine Unternehmensgestaltung darauf aus, die Verwendung von Energie und Baustoffen, den Umgang unter den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die Zusammenarbeit mit Geschäftspartnerinnen und Geschäftspartnern sowie Kundinnen und Kunden, mit Kapital und Eigentum am Wohl der gesamten Umwelt zu orientieren und nicht an partiellen Einzelinteressen. Neben Maßnahmen zur CO2-Emissionsvermeidung wie die Benutzung von Ökostrom, einer Holzpelletheizung, die Bereitstellung des Job-Rads, etc. recycelt das Unternehmen gebrauchte Kanister und Flaschen, um CO2-Emissionen zu reduzieren und eine Kreislaufwirtschaft zu unterstützen.

Schon die Gründung Sonetts war aus nachhaltigen Aspekten motiviert und so ist Nachhaltigkeit schon immer untrennbar mit dem unternehmerischen Handeln verbunden. Von Anfang an war es dem Unternehmen ein Anliegen, schonend mit Ressourcen umzugehen und die Umwelt, und vor allem das Wasser, so wenig wie möglich zu belasten. Herausfordernd ist, immer wieder einen neuen Umgang mit nicht vermeidbaren Emissionen zu finden. So gibt es zum Beispiel für Kunststoffverpackungen im für Wasch- und Reinigungsmittelbereich wenig ökologische Alternativen. Ein großes Anliegen war es somit, Kundinnen und Kunden sowie Großhändler im Umgang mit dem Rohstoff Kunststoff zu schulen und in diesem einen wiederverwertbaren und wertvollen Rohstoff zu erkennen. Das Mehrweg- und Recyclingprojekt ergab sich für Sonett als Konsequenz zur Minimierung von „single use plastic“ und führt zu einer Einsparung in der Herstellung von Neugebinden.

Der Einsatz von Polyethylen (PE) Verpackungen stellt bei Sonett einen der größten Posten der bisher nicht vermeidbaren CO2-Emissionen dar. Angeregt insbesondere durch den Bedarf von Unverpacktläden, wurde ein Rücknahmesystem für leere Sonett-Kanister eingerichtet, um diese nach Möglichkeit wieder zu befüllen. Die Kanister werden zurückgeholt, sortiert und die brauchbaren Kanister gewaschen und neu befüllt. So können inzwischen ca. 80 Prozent der Leergebinde wieder befüllt werden. Die Kanister, die aufgrund der Verschmutzungen (Beschriftung der Kanister, Löcher, Verschmutzungen) nicht wieder befüllt werden können, werden bei Sonett geschreddert und an den Flaschenhersteller gegeben, der daraus neue Sonett-Flaschen mit einem Rezyklatanteil von bis zu 50 Prozent herstellt. Seit Anfang des Jahres gibt es auch die Möglichkeit, Flaschen an Sonett zu retournieren, die in Recyclingboxen in Läden zurückgegeben werden können. Diese werden ebenfalls geschreddert und dem Material für neue Sonett-Flaschen beigemischt, wobei der Rezyklatanteil in den neuen Flaschen variiert, je nach dem Rückfluss der Leergebinde.

Die Rücknahme von gebrauchten Kanistern und Flaschen hat im Jahr 2021 zu einer Einsparung von 12,9 Tonnen Neukunststoff geführt, das entspricht einer Erdöl-Einsparung von ca. 25 Tonnen. Auch bei den Klimagasemissionen zeigt sich eine deutliche Verminderung: Ein retournierter, gespülter und wieder befüllter Kanister benötigt nur 46 bis 50 Prozent der Emissionen, die ein neu hergestellter Kanister verursachen würde (Details siehe Tabelle).

Kunststoffeinsparung

Jahr

Tonnen

2019

4,6

2020

8,9

2021

12,9

 

CO2e-Emissionen

Kanistergröße

 

CO2e-Emission bei Verwendung eines Neukanisters

[kg CO2e/Kanister]

CO2e -Emissionen bei Verwendung eines Mehrwegkanisters*

[kg CO2e/Kanister]

10 Liter

1,58

0,79

20 Liter

3,29

1,52

*Rücktransport, Reinigung und wieder Befüllung

Wichtig für den Erfolg des Projektes war und ist eine gute, enge Zusammenarbeit und Kommunikation mit allen beteiligten Partnerinnen und Partnern. Das beinhaltet sowohl Konsumentinnen und Konsumenten, Ladnerinnen und Ladner sowie Großhändler, als auch den Flaschenproduzenten. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Unternehmensform des Verantwortungseigentums, die es ermöglicht, unabhängig von wirtschaftlichen Zwängen nachhaltige Projekte konsequent umzusetzen.

Als Ende der 60er Jahre die Flüsse in Deutschland aufgrund der Nichtabbaubarkeit der damals „neuen“ Waschmittel überschäumten, entwickelte der Wissenschaftler Johannes Schnorr eine neue Art des Waschens: Das Waschen im Baukasten-System. Dies gewährleistet ein Maximum an Ressourcenschonung, sowie dass alle Produkte 100 Prozent biologisch abbaubar sein können, Rohstoffe sparsam eingesetzt werden und dass der Verzicht auf petrochemische und teil-petrochemische Tenside möglich ist. Dies war der Anfangsimpuls von Sonett.

Noch immer stellt das Waschen im Baukastensystem die ökologischste Art und Weise des Waschens dar. Ebenso wichtig ist die "Kultur der Zusammenarbeit" und der Umgang mit dem Eigentum. Sonett gehört einer Stiftung und ist damit frei von Spekulation und Vererbung. So können gute Produkte hergestellt werden und die Klimafreundlichkeit des Unternehmens weiter verbessert werden.

Das Logo der Sonett GmbH mit dem Schriftzug "sonett ökologisch konsquent".

Herausforderung

  • Keine ökologischen Alternativen im Wasch- und Reinigungsmittelbereich
  • Hoher CO2-Verbrauch bei der Herstellung von immer neuen Verpackungen

Maßnahme

  • Neu-Befüllung von Kanistern
  • Recycling von nicht wiederverwendbaren Kanistern

Nutzen

  • 60 Prozent CO2- Einsparung durch die Verwendung alter Kanister
  • Einsparung von 12,9 Tonnen Neukunststoff

Unternehmen

Gründungsjahr1977
Mitarbeiterinnen & Mitarbeiter120
Umsatz in Millionen Euroca. 27
UnternehmenstypWasch- und Reinigungsmittelhersteller


Initiative

Umweltpreis BW 2022
Klimabündnis BW
Lea-Mittelstandspreis

Kontakt

Sonett GmbH
Mistelweg 1
88693 Deggenhausen
Tel: +49 7555 9295 0
E-Mail: beratung@remove-this.sonett.eu
www.sonett.eu


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