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 |  Ressourceneffizienz

Mehr Tragfähigkeit für bestehende Dächer

Handlungsfeld:
Produktentwicklung / Design

Adolf Würth GmbH & Co. KG

Das Produkt Reinforce AC von Würth ermöglicht es bestehende Dächer aus Porenbeton nachträglich zu verstärken, sodass diese um bis zu 80 Prozent mehr Traglast verfügen. Dies stellt insbesondere für die Installation von PV-Anlagen auf älteren Dächern eine kostengünstige und ressourcenarme Lösung zur Bereitstellung der notwendigen Tragfähigkeit dar.

Im Zuge des Ausbaus von Erneuerbaren Energien und der Begrünung von Dachflächen steigen die Ansprüche an die Tragfähigkeit von Dächern. Gerade Bestandsgebäude in der Industrie mit Dächern aus Porenbeton sind für eine zusätzliche Gewichtsbelastung durch eine Photovoltaik-Anlage oder Begrünung nicht ausgelegt. Aus Kosten- und Nachhaltigkeitsgründen ist der Austausch der Porenbetondachfläche gegen ein Betondach nicht anzustreben. Die Herausforderung bestand also darin eine kostengünstige und umweltfreundliche Lösung zu finden, die zusätzlich keine Unterbrechung des laufenden Fertigungsbetriebes zur Folge hätte.

Reinforce AC ist ein System bei dem Verfestigungsmörtel in die Luftkapillaren des Porenbetons gepresst wird. Zusätzlich arbeitet das Porenbeton-Verstärkungssystem der Würth-Gruppe mit einer Schraubtechnik in Kombination mit glasfaserverstärkten Kunststoff- (GFK)- oder Aluminium–Stäben, die mittels sogenannter Porenbetonschrauben an der Unterseite der Porenbetondecke verankert werden. Der GFK- oder Aluminiumstab dient als nachträgliche außenliegende Bewehrung und Biegezugverstärkung während die Porenbetonschrauben, die bereits im Porenbeton vorhandene Bewehrung unterstützen und so als zusätzliche Schubverstärkung dienen.

Bis dato war es aufgrund fehlender Verankerungstechnik nicht möglich hohe Zug- und Schublasten in den Untergrund Porenbeton einzubringen. Die neu entwickelten Porenbetonschrauben können jedoch Zuglasten von bis zu 20 kN aufnehmen ohne den Untergrund zu schädigen oder die auf der Dachfläche angebrachte Abdichtung zu zerstören.

Das Verstärkungssystem von Würth ist zudem nach einer kurzen Einweisung von jeder Baufirma nachzurüsten und ist selbsterklärend. Um baurechtlichen Ansprüchen zu genügen, wurde ein Zulassungsantrag beim Deutschen Institut für Bautechnik (DIBT) gestellt.

Reinforce AC kann einen wichtigen Beitrag zum Gelingen der Energiewende und Reduzierung des Flächenverbrauchs leisten, da bestehende Dächer für die Installation von PV-Anlagen aufgerüstet werden können.

Durch den Einsatz von Reinforce AC kann auf den teuren und ressourcenintensiven Rückbau und die anschließende Neukonstruktion von Dächern verzichtet werden, sodass kein Bauschutt anfällt und keine neuen Baustoffe produziert werden müssen. Die Dächer verfügen dabei nach der Verstärkung über bis zu 80 Prozent mehr Tragfähigkeit.

Weiterhin können die einzelnen Elemente der Verstärkungslösung recycelt werden und sind damit kreislauffähig. Die Verstärkungslösung lässt sich zudem während des laufenden Betriebes anwenden, sodass eine kostengünstige und ressourcenschonende Verstärkung von Dächern möglich ist.

Ein System wie Reinforce AC muss vor dem Ersteinsatz umfangreich getestet werden da in der Praxis Gefahr für Leib und Leben besteht, wenn die Laststeigerungen nicht sicher erbracht werden können. Die Gefahr von Schäden an Gebäuden und Personen müssen unwiderlegbar ausgeschlossen werden. Hierzu müssen die Computersimulationen hinsichtlich der Laststeigerungsraten im tatsächlichen Versuch unter Einbeziehung aller erdenklichen Eventualitäten untersucht und bestätigt werden.

Als Erfolgsfaktoren sind hier hauptsächlich drei Faktoren zu nennen:

1. Den Entwicklern müssen Freiheiten im Denken und Handeln gewährt werden, ohne in ein enges Kostenkorsett geschnürt zu werden.

2. Die enge Zusammenarbeit mit Bauherrn, Statikern und Architekten also das "Ohr am Markt" ist sehr wichtig, um die Entwicklung in die richtige Richtung zu lenken und die tatsächlichen Nöte zu erfahren und erkennen.

3. Ein eigenes, großzügig ausgestattetes Testzentrum wie das Reinhold Würth Innovationszentrum Curio ist unabdingbar, da nur so Ideen schnell und kostengünstig auf die tatsächliche Praxistauglichkeit untersucht werden können.

 

 

Die Würth-Gruppe ist Weltmarktführer in der Entwicklung, der Herstellung und dem Vertrieb von Montage- und Befestigungsmaterial.

Darüber hinaus sind Handels- und Produktionsunternehmen, die sogenannten Allied Companies, in angrenzenden Geschäftsfeldern aktiv, wie etwa im Elektrogroßhandel, in den Bereichen Elektronik sowie Finanzdienstleistungen.

In 80 Ländern beschäftigt der Konzern aktuell weltweit mehr als 87.000 Mitarbeitende in über 400 Gesellschaften mit über 2.500 Niederlassungen. Der Konzern erzielte im Geschäftsjahr 2022 einen Umsatz von 19,9 Milliarden Euro. Mit über 7.700 Mitarbeitenden ist die Adolf Würth GmbH & Co. KG in Künzelsau größtes Einzelunternehmen der Würth-Gruppe. 

Adolf Würth gründete 1945 in Künzelsau die gleichnamige Schraubengroßhandlung. Nach seinem Tod im Jahre 1954 übernahm sein damals 19-jähriger Sohn Reinhold die Geschäfte.

Logo der Würth-Group

Herausforderung

Traglast bestehender Dächer aus Porenbeton nachträglich verstärken für die Installation von PV-Anlagen

Maßnahme

  • Neuentwicklung eines Verstärkungssystems
  • umfangreiches Testverfahren

Nutzen

  • kein anfallender Bauschutt und keine neuen Baustoffe
  • 80 Prozent mehr Tragfähigkeit
  • während des laufenden Betriebes anwendbar

Unternehmen

Gründungsjahr1945
Mitarbeiterinnen & Mitarbeiter87.000
Umsatz in Milliarden19,9
UnternehmenstypHersteller


Initiative

Umwelttechnikpreis

Kontakt

Adolf Würth GmbH & Co. KG
Reinhold-Würth-Straße 12-17
74653 Künzelsau-Gaisbach
Tel: 07940 15-0
0911 659 68-0 (bei Fragen zum Produkt)
E-Mail: info@remove-this.wuerth.com
www.wuerth.com


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