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Dekarbonisierung der Prozesskette

Handlungsfeld:
Lieferkette / Einkauf

Peter Riegel Weinimport GmbH

Riegel Bioweine importiert und handelt Weine aus ausschließlich ökologischem Anbau. Das Unternehmen aus Orsingen arbeitet in seinem Betrieb seit 2020 klimaneutral nach den Label-Richtlinien der myclimate gGmbH. Dies bedeutet, dass entstehende Treibhausgas-Emissionen entsprechend der Label Richtlinien vermieden, reduziert oder wenn noch nicht vermeidbar kompensiert werden. Die Kompensation findet in Ländern statt, in denen der Nachholbedarf an Wohlstand deutlich höher liegt als in Mitteleuropa und die Effizienz der Projekte deutlich größer ist. Um dies zu gewährleisten, werden ausschließlich Gold Standard VER Projekte ausgewählt. Ziel ist die deutliche, messbare Vermeidung und Reduktion von THG-Emissionen in der Prozesskette. Dafür implementiert Riegel eine Reihe an Maßnahmen, welche die Prozesse innerhalb des Unternehmens effektiver gestalten und dekarbonisieren.

Die Herausforderung liegt in der Fokussierung auf den richtigen Weg bei dem Roadmap Prozess zur Klimaneutralität. Dafür mussten im Unternehmen zunächst die Hauptverursacher der THG-Emissionen identifiziert werden. Danach können die Vermeidungsstrategien erarbeitet und ganzheitlich betrachtet und kalkuliert werden, um in eine konkrete Planung mit definierten Reduktionszielen auf einer Zeitschiene zu gelangen. Da das Unternehmen in den Scope 1 und 2 Betrachtungen aufgrund der vorausschauenden Ganzheitlichkeit in seinen Entscheidungen geringe Emissionen bei Scope 1 und gar keine Emissionen bei Scope 2 zu verzeichnen hat, liegt die Herausforderung in Scope 3 und dort in den Aktionsfeldern Verpackung und Transportlogistik der Bioweine.  

Die Dekarbonisierung der von Riegel Bioweine genutzten Energien für Wärme und Kälte in den Gebäuden als auch der Treibstoffe der Firmen-PKW sowie des Werkverkehrs konnte im Januar 2022 abgeschlossen werden. Dafür wird seit Jahrzehnten ausschließlich gelabelter Ökostrom beschafft und 35 Prozent des PV-Stroms von den Dächern des Unternehmens für die Eigenversorgung genutzt. Insgesamt werden 65 Prozent des von Riegel Bioweine geernteten Stroms in das öffentliche Netz eingespeist.

Neben der Eigenstromversorgung, dem zugekauften gelabelten Ökostrom in den Nachtstunden sowie dem Biogas aus verantwortlichen Quellen nutzt das Unternehmen auch Holzpellets für die Heizung. Für den Antrieb der Fahrzeugflotte am Standort Orsingen wird Eigenstrom, gelabelter Ökostrom und der abfallstämmige HVO Kraftstoff „Neste my“ des finnischen Herstellers Neste eingesetzt.

Bei den Verpackungen der Bioweine wird seit 1991 auch auf die 1-Liter-Mehrwegglasflasche gesetzt. Zudem verwendet das Unternehmen Leichtglas bei Eigenfüllungen. Seit 2021 wird zusätzlich Biowein im 1-Liter-Getränkekarton verkauft. Im selben Jahr wurde auch die „Halbe Palette“ aus Wellpappe eingeführt. Diese hat die halbe Grundfläche einer Europalette, ist zu 80 Prozent aus Recyclingmaterial, wiederverwend- und recyclebar und wird für Lieferungen bis 149 kg verwendet.

Die Dekarbonisierung der Prozesse ist langfristig (spätestens 2026) günstiger als die fossile Lösungsvariante, da durch die Erhöhungen der CO2-Besteuerungen fossiler Energieträger der Preisabstand geringer wird und sich zugunsten nachhaltiger Lösungen verändert.

Genauer beträgt die Reduzierung in CO2e durch die Dekarbonisierung des Fuhrparks (HVO für Werksverkehr + PKW) am Standort einen Wert von ca. 90 bis 110 Tonnen CO2.

Die Benutzung von Mehrwegflaschen reduziert den THG-Fußabdruck nachweislich um rund 34 Prozent, im Vergleich zu einer üblichen Einweg-Glasflaschen-Lösung. Zudem reduziert der Einsatz von Leichtglas, der seit 2019 bei Riegels Eigenfüllungen vorgenommen wird, den THG-Ausstoß um über 20 Prozent.

Den Wert für die CO2-Reduktion durch den Einsatz der halben Palette beträgt jährlich ca. 1,8 Tonnen CO2e für die reine Gewichtsreduzierung und ca. 10 Tonnen CO2e für die ermöglichte Frachtraumoptimierung bei den ausliefernden Speditionen. Ein kleiner Effekt liegt in der Mehrfachnutzung der Paletten mit rund 0,5 Tonnen CO2e. Gesamt ergibt das eine Reduzierung von jährlich12 TonnenCO2e.

Offenheit gegenüber neuen Technologien sowie das Infragestellen alter Gewissheiten und der Mut, Entscheidungen zu treffen, unterstützen den Erfolg. Diesen Pioniergeist hat „Bio“ etabliert und hat das Zeug, die Klimaherausforderung zu beantworten.

Seit über 35 Jahren arbeitet das Familienunternehmen nach fairen, sozialen und ressourcenschonenden Grundsätzen. Riegel Bioweine ist ein qualitätsorientierter Weinfachgroßhändler/-importeur mit ökologischer Ausrichtung. Damit ist das Unternehmen nicht nur ein Bioweinspezialist, sondern auch Vorreiter in Sachen Klimaschutz und Nachhaltigkeit.

Logo der Peter Riegel Weinimport GmbH, auf dem man die Worte "Riegel" und "Bioweine" liest. Hinter dem Buchstaben "g" ist ein Korkenzieher grafisch dargestellt.
Logo der Peter Riegel Weinimport GmbH

Herausforderung

Klimafreundliche Verpackung und Transportlogistik  

Maßnahme

  • Photovoltaikanlage auf dem Dach von Riegel Bioweine
  • klimafreundliche Verpackungen
  • „Halbe Palette“

Nutzen

  • Reduktion der CO2-Emissionen um 224 Tonnen (im Vergleich zu fossiler Verstromung) durch die PV-Anlagen auf dem Dach von Riegel
  • Reduktion von CO2e durch recyclebare und wiederverwendbare Paletten
  • Reduzierung von CO2e durch die Dekarbonisierung des Fuhrparks von ca. 90 bis 110 Tonnen CO2e.
  • Die Nutzung der Palette kann jährlich 12 Tonnen CO2e einsparen.

Unternehmen

Gründungsjahr1985
Mitarbeiterinnen & Mitarbeiter ca. 100 
Umsatz in Millionen Euro53,8
Unternehmenstyp Bioweinimporteur


Initiativen

Klimabündnis BW

Kontakt

Peter Riegel Weinimport GmbH
Steinäcker 12 
78359 Orsingen
Tel.: +49 777493130
E-Mail: info@remove-this.riegel.de
www.riegel.de


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