Strategie für einen lärmarmen Verdichtungsraum
Die Netzstruktur der Hauptlärmquelle Straßenverkehr legt nahe, bei der Lärmaktionsplanung einen regionalen Ansatz zu verfolgen. Durch eine interkommunale Zusammenarbeit von Kommunen wird es möglich, die Vor- und Nachteile von Maßnahmen wie Verkehrslenkungen oder -beschränkungen und damit verbundener Verkehrsverlagerungen einvernehmlich abzuwägen und gemeinsame Lösungen zu suchen. Ein regionaler Ansatz der Lärmaktionsplanung erlaubt es, die überörtliche fachliche Dimension der Lärmaktionsplanung sachgerecht zu erfassen, die fachlichen Ressourcen zu bündeln und die Kosten der Lärmaktionsplanung gegenüber unabhängigen Einzelplanungen zu reduzieren. Unterschiedliche Maßnahmenvorschläge können so in Bezug auf ihre Geeignetheit und gegenseitige Wechselwirkungen bewertet und die verschiedenen Interessen und Gesichtspunkte sachgerecht abgewogen werden.
Als Ergebnis der Projektarbeit wurde der "Leitfaden zur Aufstellung von Lärmaktionsplänen in interkommunaler Zusammenarbeit" verabschiedet. Der Leitfaden wirbt nach einem einführenden Kapitel in einem zweiten Teil für eine interkommunale Zusammenarbeit, indem ausgeführt wird, warum es sich lohnt, Lärmaktionspläne interkommunal anzugehen, und wie eine interkommunale Zusammenarbeit gestaltet werden kann. Außerdem wird ein Verfahrensablauf der Lärmaktionsplanung in Anlehnung an das Verfahren zur Bauleitplanung vorgeschlagen. In einem ausführlichen dritten Teil wird die konkrete Lärmaktionsplanung mit allen dazugehörigen Arbeitsschritten sowohl allgemein erläutert als auch anhand eines konkreten Fallbeispiels, eines Straßenabschnitts mit Geschwindigkeitsbegrenzung, als Maßnahme im Lärmaktionsplan veranschaulicht. Dargestellt werden die rechtlichen und fachlichen Aspekte des anspruchsvollen Prozesses der Lärmaktionsplanung. Hervorgehoben wird auch die Notwendigkeit einer engen Kooperation der Gemeinden, die für die Lärmaktionsplanung zuständig sind, mit den für die Umsetzung der Maßnahmen zuständigen Stellen.
Die Diskussion in der Projektgruppe zeigte, dass der Leitfaden als hilfreiche Handreichung angesehen wird, da er zahlreiche Fragestellungen aufgreift, die sich bei der Erstellung von Lärmaktionsplänen in ähnlicher Weise immer wieder stellen. Hervorgehoben wurde insbesondere die Bedeutung eines interkommunalen Ansatzes der Lärmaktionsplanung. Dieser wird vom Städtetag, dem Gemeindetag und auch der Industrie- und Handelskammer ausdrücklich begrüßt. Die Projektgruppe sprach sich daher für eine weite Verbreitung des Leitfadens aus.