Nachhaltigkeit in der Küche

Rezept-Postkarten

Die Titelseite und die aufgeschlagenen Innenseiten der Rezeptpostkarte Salat mit Erbeeren uns Spargel liegen auf einem grünen Hintergrund.
© mockups-design.com / ÖkoMedia GmbH

Durch den bewussten Griff zu regionalen und saisonalen Lebensmitteln können wir ein starkes Zeichen für Nachhaltigkeit und Klimaschutz setzen. Unsere Rezept-Postkarten bieten genau dafür gute Inspirationen. Sie geben Tipps, wie man klimafreundlich und trotzdem lecker essen kann.
Auf dieser Seite ist zusammengefasst, worauf man beim Essen achten sollte und was die Werte auf den Postkarten aussagen.

Die CO2e-Bilanz der Rezepte auf den Postkarten basiert auf Berechnungen des Instituts für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (Ifeu) sowie der ESU-Services Ltd, Zürich. Die Werte dienen lediglich zur Orientierung und haben je nach Quelle teilweise andere Berechnungsgrundlagen.

Die CO2e-Fußabdrücke für die Rezepte auf den Postkarten gelten jeweils für vier Portionen. Es wird nur die CO2e-Bilanz der eingesetzten Lebensmittel berücksichtigt. Die Zubereitungsprozesse (Kochen, Backen, Mixen, usw.) und die weiteren Emissionen, die sich zum Beispiel aus der durchschnittlichen Lagerdauer im Kühlschrank oder durch das Spülen ergeben, werden nicht berücksichtigt. Diese Faktoren sowie die Anzahl der Portionen, die zubereitet werden, wirken sich auf die Gesamtbilanz aus. Sie sind jedoch individuell recht verschieden, deshalb gehen sie nicht in die Bilanz ein.

Je mehr Portionen Sie zubereiten, desto besser verteilen sich die Emissionen der Begleitprozesse auf jede einzelne. Echte CO2-Sparfüchse planen daher den Speiseplan über ein paar Tage im Voraus. Sie kochen Manches in größeren Mengen und verarbeiten dieses für ein neues Gerichte am nächsten Tag.

Wie viele Treibhausgase in einem Löffel Salz stecken, lässt sich nicht bis ins letzte Detail rekonstruieren. Um herauszufinden, wie gut oder schlecht die Ökobilanz eines Lebensmittels ist, verwendet man die Einheit CO2-Äquivalente (CO2e). Neben Kohlendioxid (CO2) gibt es noch weitere Treibhausgase mit unterschiedlicher Wirkung auf das Klima. Zur besseren Vergleichbarkeit rechnet man ihre Klimawirkung in CO2-Äquivalente um, also in die Menge CO2, die den gleichen Effekt hervorrufen würde. CO2 wurde als Bezugsgröße gewählt, weil es den größten Anteil an den vom Menschen erzeugten Treibhausgasen hat.

Die jeweiligen ökologischen Fußabdrücke der einzelnen Lebensmittel werden von Ifeu auf 1 Kilogramm des Lebensmittels „an der Supermarktkasse“ bezogen. Die Lebensmittel repräsentieren – sofern nicht anders ausgewiesen – jeweils ein durchschnittliches in Deutschland verkauftes Lebensmittel. Die Berechnung erfolgt also entsprechend gewichtet nach dem Eigenproduktions- bzw. Importanteil, der Importzusammensetzung aus den unterschiedlichen Ländern, den Anbaumethoden (Freiland, Gewächshaus) über alle Monate eines Jahres (unter anderem saisonaler/nicht-saisonaler Anbau) sowie den jeweiligen Transporten wie zum Beispiel anteilig See- und Lufttransport. Die mit Transportprozessen verbundenen Treibhausgasemissionen werden auf Basis des aktuellen TREMOD-Modells des Ifeu und den dem Modell zugrunde liegenden jüngsten vorliegenden Fahrzeugdaten berechnet.

Bei den Werten von ESU-Services wurde davon ausgegangen, dass die Produkte aus biologischer Erzeugung stammen und regional sowie saisonal bezogen wurden. Faktoren wie Transport, Lagerung und Zubereitung der Lebensmittel wurden in begrenztem Maße berücksichtigt. Die Daten wurden mit anderen Werten, zum Beispiel von GEMIS, abgeglichen.

Kaufen Sie Lebensmittel saisonal und regional, am besten direkt vom Erzeuger, zum Beispiel auf dem Wochenmarkt. Das stärkt die heimische Landwirtschaft und vermeidet lange Lieferwege. Ein zusätzliches Plus gibt es für den Kauf von biologischen Produkten. Aber auch hier lauern Klima-Fallen: Dass Produkte, die ganzjährig im beheizten Treibhaus gedeihen oder monatelang im Kühlhaus gelagert werden, das Klima mehr belasten als Obst und Gemüse, das allein auf die Kraft der Sonne baut, liegt auf der Hand. Der Energieverbrauch von Gewächs- und Kühlhäusern ist oft so hoch, dass selbst feldfrische Lebensmittel, die über weite Strecken herantransportiert werden, eine bessere CO2-Bilanz aufweisen können als ihre gewärmten oder gekühlten Artgenossen.

Obwohl viele Konsumentinnen und Konsumenten schon darauf achten, Verpackungsmüll zu vermeiden, zeigen die aktuellen Daten, dass der Müllberg trotzdem weiter wächst: 103 Kilogramm Verpackungsmüll (Quelle Umweltbundesamt) fielen 2019 pro Kopf an. Empfindliche Obst- und Gemüsearten sind häufig sehr aufwändig verpackt. Bewusst einkaufen mit Einkaufssäckchen oder Gemüsenetz ist der Gegentrend.

Zahlreiche klimafreundliche Gerichte, Infos zum klima-cleveren Einkaufen und zur Resteverwertung finden Sie auch in unserem GenussN!-Kochbüchle.

Viele Tipps zu saisonalem und regionalem Einkaufen bietet zudem unser Saisonkalender.

Rund acht Milliarden Menschen leben auf der Erde. Davon leiden laut World Wide Fund For Nature (WWF) mehr als 800 Millionen immer noch unter chronischem Hunger und Mangelernährung. Dabei werden schon heute Lebensmittel für zwölf Milliarden Menschen produziert. Allerdings gehen entlang der globalen Wertschöpfungskette und bei den Verbrauchern jährlich mindestens 1,05 Milliarden Tonnen verloren (Quelle: Welthungerhilfe).

Ein großer Teil der weggeworfenen Lebensmittel kann zum Beispiel durch bessere Planung, bewussteres Einkaufen, richtige Lagerung oder Resteverwertung vermieden werden.

Ein paar einfache Tipps, die Sie sofort umsetzen können:

  • Beim Einkauf hilft die Einkaufsliste. Übrigens: Hunger ist ein schlechter Einkaufsbegleiter, denn wer hungrig ist, kauft meist mehr ein.
  • Einkaufskorb statt Einkaufswagen bei kleineren Einkäufen nutzen. Wenn der Einkaufswagen nicht gefüllt ist, haben wir das Gefühl, dass noch etwas fehlt.
  • Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) ist kein Stichtag zum Wegwerfen: Lebensmittel können auch nach Ablauf des aufgedruckten Datums bedenkenlos auf ihre Verzehrbarkeit geprüft werden. Aber Vorsicht bei leicht verderblichen Produkten wie Fleisch und Fisch.
  • Qualität muss nicht schön aussehen, Obst und Gemüse ist bei großen Lebensmittelkonzernen meist genormt: Lebensmittel, die nicht ansprechend aussehen, werden aussortiert und weggeworfen. Dabei schmecken sie genauso gut. Sie können dies umgehen, indem Sie Obst und Gemüse bei lokalen Erzeugern kaufen.

Weitere zahlreiche Tipps, wie Sie Lebensmittelverschwendung vermeiden und Ihren ökologischen Ernährungs-Fußabdruck reduzieren können, gibt es bei unseren CO2-Spartipps.

Zudem hat das Ministerium für Ernährung, ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR) die zentrale Anlaufstelle "Lebensmittelretter" für die Koordinierung sowie die Bündelung und Beantwortung von Fragen rund um das Thema Vermeidung von Lebensmittelverschwendung und die Weitergabe von Lebensmitteln eingerichtet.


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