Unternehmen, Ministerium
MVV Energie AG, Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz der Bundesrepublik Deutschland
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Im Oktober 2023 wurde in Mannheim eine sehr große Flusswärmepumpe in Betrieb genommen. Sie soll 3500 Haushalte mit Fernwärme versorgen. Im Gegensatz zu den üblichen Wärmepumpen wird bei dieser Technologie die Wärme nicht der Umgebungsluft entnommen, sondern dem Rheinwasser. Die großtechnische Anlage wurde symbolträchtig auf dem Gelände des vormaligen Steinkohlekraftwerks errichtet. Mit dieser Anlage können jährlich 20 Megawatt thermische und sieben Megawatt elektrische Leistung erbracht und zugleich 10.000 Tonnen CO₂ eingespart werden. Dafür werden dem Rhein jede Sekunde 700 Liter Wasser entnommen und energetisch genutzt. Das Pilotprojekt überträgt die in Dänemark bereits als Meerwasserwärmepumpe genutzte Technologie auf die energetische Nutzung von Rheinwasser.
Die Technologie basiert auf dem Phänomen, dass selbst niedrige Wassertemperaturen ausreichend sind, um eine in der Wärmepumpe gelagerte Kühlflüssigkeit zu verdunsten. Der dabei entstehende Dampf wird verdichtet, wobei sich dessen Temperatur auf über 80° bis fast 100° C erhöht. Mit dieser Wärmeenergie erhitztes Wasser wird in das Fernwärmekreislaufsystem der Stadt eingeleitet und versorgt künftig 3500 Haushalte mit Wärme. Kritiker verweisen auf mögliche ökologische Folgen für Flora und Fauna aufgrund der Temperaturabsenkung des in den Rhein zurückgeleiteten kühleren Wassers.
Weitere Informationen siehe:
Inbetriebnahme erster Großwärmepumpe in Mannheim
Technisch ähnliche Projekte finden sich in:
Konstanz Wärmepumpe im Bodensee
Mit Meerwasser betriebene Großwärmepumpe in Esbjerg, Dänemark